Der Kreissportbund (KSB) Saale-Holzland erhielt gestern als auch heute zahllose Anrufe von Vereinen und Verbänden bezüglich neuer Verfügungen und deren Auswirkungen auf den Sportbetrieb. Der KSB hat sich mit dem Kreisfachausschussvorsitzenden Fußball Carl Krumbholz abgestimmt und gemeinsam den Landessportbund Thüringen um Unterstützung gebeten.

Es besteht Konsenz, dass neue Maßnahmen sinnvoll erscheinen müssen. Die Vereine betonen, dass Hygienekonzepte im Trainingsbetrieb als auch Infektionsschutzkonzepte für Wettkämpfe mit Zuschauern umgesetzt worden sind.

Aus diesem Grund fordern die beiden Dachorganisationen auf, in Gesprächen des Landessportbundes mit der Landesregierung darauf zu orientieren, dass zumindest der Trainingsbetrieb aufrecht erhalten bleibt. Kinder und Jugendliche sitzen morgens in der Schule zusammen und sollten daher auch in der Freizeit zusammen Sport treiben können. Die Bedeutung des Sporttreibens für die Stärkung des Immunsystems ist unbestritten und daher dringend notwendig. Auch für Ältere. Das regelmäßige Sporttreiben hilft und muss beibehalten werden.

Da Schulen nachvollziehbarer Weise weiter geöffnet sind, bittet der organisierte Sport im Landkreis außerdem darum, dass Bildungsveranstaltungen durchgeführt werden können. Die drei noch anstehenden KSB-Termine befassen sich mit dem Altersbereich von Kindern und Jugendlichen. Bei der Jugendleitercard-Ausbildung hat der KSB eine Kooperation mit der Kreisjugendfeuerwehr und möchte die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hierbei zum Abschluss bringen.

Außerdem geben der KSB und der Kreisfachausschuss zu bedenken, dass ein weiterer Lockdown für den Sport weitere tiefgreifende Auswirkungen haben wird. Zuletzt gab es Beispiele, von denen wir auszugsweise festhalten wollen, dass

1.)          ÜbungsleiterInnen aus Angst vor Risiken nicht mehr tätig sind;

2.)          SeniorInnen aus Angst vor einer möglichen Infektion dem Sport fern bleiben bzw. Angebote nicht mehr gemacht werden,

3.)          die Bereitschaft an einem regelmäßigen Wettkampfbetrieb gesunken ist, weil an eine Regelmäßigkeit aufgrund der Einschnitte nicht mehr zu denken ist,

4.)          dass Mannschaften aus Sorge einer möglichen Ansteckung Spiele verlegen wollen,

5.)          dass Vereine zunehmend in finanzielle Schieflage kommen.

Ein Lockdown würde die genannten Beispiele verschärfen.

Zu beachten sind auch Angebote in der Jugendsozialarbeit. Mitarbeiter des KSB machen sportliche Angebote an Schulen. Auch diese sollten weiterhin gestattet sein. Wenn dies nicht der Fall ist, wie kann das begründet werden?

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes Alfons Hörmann unterstrich schon gestern die Anliegen der Sportfamilie : „Leider berücksichtigt der generelle Lockdown nicht die vielfältigen und erfolgreichen Aktivitäten des Sports, der durch ein hohes Maß an Disziplin und mit der konsequenten Umsetzung von Hygiene-Konzepten erreicht hat, dass der Sport nachweislich kein Infektionstreiber ist.“

Claudia Nissen-Roth, amtierende Vorsitzende des KSB: „Ich hoffe und wünsche mir, dass unsere Regierung in Thüringen die getroffenen Beschlüsse soweit anpasst, dass der Sport- also der Trainingsbetrieb für unsere Kinder und alle Altersbereiche zumindest in eingeschränkter Form stattfinden kann.“