Der Kreissportbund (KSB) Saale-Holzland lud zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung ein. Diesmal in die Stadthalle nach Eisenberg, da die Dachorganisation des Sports ein Jubiläum begehen konnte. Der KSB feierte seine Gründung im Jahre 1993.

Die üblichen Tagesordnungspunkte der Mitgliederversammlung beinhalteten u.a. den Bericht des Vorstandes. Claudia Nissen-Roth ist froh über die Entwicklung in den Vereinen: „Die beste Nachricht nach dem Ende der Einschränkungen ist, dass unsere Sportvereine seit der Wiederöffnung wahrscheinlich noch nie von so vielen Kindern und Jugendlichen überrannt worden sind.“

Der KSB betreut nunmehr 106 Vereine und 10.535 Mitglieder. 4.009 davon im Alter bis zu 26 Jahren. Damit ist der KSB weiterhin die größte Bürgerorganisation im Landkreis.

Die amtierende Vorsitzende ging auch auf Veränderungen in der Sportlandschaft ein. „Es gibt eine klare Tendenz vom Wettkampfsport hin zum Freizeitsport“, so Nissen-Roth. Das hat Auswirkungen auf die Sportvereine, die ihre Angebotspaletten dementsprechend entwickeln müssen.
Tenor der Beiträge, auch in dem des Vorsitzenden der Kreissportjugend Robert Stemmler, war, dass sich der KSB als der Interessenvertreter der Sportvereine und -verbände sieht und als wichtiger Partner für alle Strukturen, wie z.B. für das Landratsamt und andere Institutionen. „Mit den gepflegten Partnerschaften wollen wir den Sport und das Netzwerk des Sports weiter voranbringen und weiter etablieren.“

Unentbehrlich sei das Ehrenamt. Wie das zukünftig aussehen und vor allem gepflegt werden kann, das ist Dauerthema im KSB. Für den 1. und 2. September lädt der KSB zu einer Ehrenamtsschulung nach Weißenborn, wo genau dieser Schwerpunkt im Mittelpunkt stehen wird.
Apropos Ehrenamt. Am Rande der Veranstaltung wurde bekannt, dass die Förderung der Sportvereine zukünftig an ein vorhandenes Kinderschutzkonzept geknüpft werden soll. Geschäftsführer und Vereinsberater Jens Büchner dazu: „Wir sind im Sport beim Thema Kinderschutz seit Jahren gut aufgestellt. Von jedem Verein verpflichtend ein Konzept zu fordern, ist konträr zum Bestreben, ehrenamtliches Engagement zu fördern und zu entwickeln.“ Hier wären andere und durchdachte Strategien notwendig. „Der bürokratische Aufwand und die Hürden für das Ehrenamt sind in den vergangenen Jahren nicht gesunken, im Gegenteil“, so Büchner und weiter: „Die Anforderungen werden immer größer, was zum Sinken der Breitschaft, ein Ehrenamt zu übernehmen, führt.“

Nach dem offiziellen Teil der Mitgliederversammlung folgte die Feierstunde. Die Mädchen und Jungen des Aerobic-Turn-Vereins Eisenberg sorgten bei ihren Auftritten für mächtig Stimmung und brachten die Gäste zum Mitmachen und Mittanzen.

Prof. Dr. Manfred Thieß, 1993 Präsident des Landessportbundes Thüringen, blicke auf die Historie des KSB zurück und stellte heraus, dass der Zusammenschluss der damaligen KSB Eisenberg, Jena-Land und Stadtroda die erste Gründung eines neuen KSB in Thüringen darstellte – und das noch vor der Kreisreform, die am 1. Januar 1994 vollzogen wurde.

Den Gründungsmitgliedern Bernd Bock (SV 1910 Kahla), Volker Woitzat (SV Lindig), Alfred Hartrodt (TSV Stadtroda 1890) und Albrecht Scheunemann (SV Hermsdorf) wurde genauso gedankt wie Prof. Dr. Manfred Thieß und Thomas Goldmann vom Landessportbund, die den Weg des KSB in den drei Jahrzehnten mitgingen, begleiteten und gestalteten.

Mit Manfred Hesse (Kreisschützenamt Saale-Holzland), Volker Seliger (Täler SV Ottendorf),Thomas Claus (PSV Pretschwitz) (alle Ehrenurkunde des KSB), Christiane Obst (TSV Eisenberg) (Ehrennadel des KSB in Gold) und Günther Stierand (Mühltallauf-Verein) (Guts-Muths-Plakette des LSB in Gold) wurden zudem verdiente Funktionäre und Übungsleiter ausgezeichnet.

Johann Waschnewski, neben Claudia Nissen-Roth amtierender Vorsitzender des KSB, zog nach dem Abend ein positives Fazit: „Es waren zwei runde Veranstaltungen, die zeigen, dass die Sportfamilie lebendig ist und eine erfolgreiche Zukunft haben wird.“